In tiefer Trauer teilt der Vorstand der DGfK mit, dass am 31. Mai 2014 unser Mitglied Prof. Dr. Horst Howorka nach langer schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren verstorben ist.
Mit Horst Howorka verliert die deutsche Kriminalistik einen hervorragenden Hochschullehrer und Wissenschaftler, der sich über Jahrzehnte für die Kriminalistik, insbesondere die
naturwissenschaftlich-technischen Bereiche sowie in seiner Publikationstätigkeit große Verdienste erworben hat. Unvergessen ist sein bleibender Beitrag zur Aus- und Fortbildung ganzer Generationen
von Kriminalisten. Bis in seine letzten Lebenstage nahm er aktiven Anteil am Geschehen unserer Gesellschaft.
Horst Howorka leitete als Direktor der Sektion Kriminalistik der Humboldt-Universität in der Zeit nach 1989 bis zur „Abwicklung mangels Bedarf“ 1994 das nach rechtsstaatlichen Grundsätzen inhaltlich
neu ausgerichtete universitäre Hochschulstudium zur Kriminalistik, welches zum akademischen Grad „Diplomkriminalist“ führte.
Voraussetzungen für seine spätere wissenschaftlich-forschende Tätigkeit in der naturwissenschaftlichen Kriminalistik erwarb er nach dem Abitur, seiner Ausbildung als Chemielaborant und einem
nachfolgenden Chemie-Studium in Dresden. Er arbeitete in der Mineral- und Kunststoffindustrie, war ab 1954 verantwortlicher Redakteur einer Fachzeitschrift für hochpolymere Werkstoffe, später
Lektoratsleiter für chemische Literatur und veröffentlichte auf diesem Gebiet eigene Werke.
Ab 1961 war Horst Howorka an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig, promovierte 1968 zum Dr. jur., habilitierte 1974 zum Dr. sc. jur., wurde 1969 Hochschuldozent für Kriminaltechnik und
Forensische Chemie und 1975 zum ordentlichen Professor für Kriminalistik berufen. Von 1961 bis zum Jahr 1994 engagierte er sich in der kriminalistischen Forschung, Lehre, Publikationstätigkeit und
als kriminalistischer Sachverständiger. Wissenschaftlich ertragreich war insbesondere die durch ihn ab 1970 als Redakteur geführte Schriftenreihe „Kriminalistik und forensische Wissenschaften“, die
auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands in Zusammenarbeit mit Dr. W. Steinke Wiesbaden, Otto Prokop Berlin, u.a. weitergeführt wurde. Zu erinnern ist an seine besonderen redaktionellen
Fähigkeiten, an die Erarbeitung der 3. neu bearbeiteten und erweiterten Auflage des „Kriminalistik Lexikon“ zusammen mit W. Steinke, die 2012 veröffentlichte Ausgabe „Der rote Faden“ und viele andere
Fachbeiträge und Veröffentlichungen, insbesondere auch an das heute noch gültige Hochschullehrbuch (1979) „Naturwissenschaftlich-technische Kriminalistik (Kriminaltechnik).
Horst Howorka war Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Forensische Schriftuntersuchung (GFS), Fellow of the Fingerprint Society (Großbritannien) sowie Ehrenmitglied der Gesellschaft für
Schriftuntersuchung in Polen.
Seine umfangreichen Verdienste für die Kriminalistik wurden in der „Festschrift für Horst Howorka zum 80. Geburtstag“, in „Ausgewählte Beiträge zur forensischen Urkundenuntersuchung“, herausgegeben
von Hecker und Hecker, umfassend gewürdigt.
Die Deutsche Gesellschaft für Kriminalistik e.V. wird Horst Howorka ein ehrendes Andenken bewahren.
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