Nachdem die Studierenden des 1. Masterstudienganges (2012) ein Jahr ihres zweijährigen berufsbegleitenden Studiums zum „Master of Arts – Criminal Investigation“ an der School of Governance Risk & Compliance der Steinbeis Hochschule Berlin erfolgreich absolviert haben, startete am 16. Oktober 2013 der 2. Studienjahrgang (2013), der durch die Direktorin Birgit Galley eröffnet wurde.
Im Namen der Deutschen Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK) begrüßte Prof. Dr. sc. jur. Rolf Ackermann die Teilnehmer. Er informierte über die aktuelle Situation der kriminalwissenschaftlichen Ausbildung, Forschung und Lehre in der Bundesrepublik Deutschland und erläuterte die vor der Kriminalistik stehenden Aufgaben, um die Wirksamkeit der Anwendung ihrer Verfahren bei der Straftatenuntersuchung zu erhöhen. Er charakterisierte die Kriminalistik als eine interdisziplinäre und multifunktionale Disziplin. Diese werde vorrangig von der Polizei zur Straftatenuntersuchung genutzt, aber nicht nur. Die Kriminalistik ist keine interne Geheimwissenschaft. Ihre Mittel, Methoden und Verfahren müssen im Rahmen ihrer rechtlichen Befugnisse auch anderen Behörden, Einrichtungen und Personen zugänglich gemacht werden, welche sich mit der Aufdeckung und Untersuchung von Straftaten, der Rechtspflege und Kriminalitätsbekämpfung befassen.
Das Studium, das auf einem abgeschlossenen Hochschul- oder Fachhochschulstudium (Voraussetzung mindestens 180 ECTS) aufbaut, führt berufsbegleitend zum Erwerb des Mastergrades „Criminal Investigation“.
Es vermittelt aktuelle und spezielle kriminalwissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen zu den originären Disziplinen der Kriminalistik wie Kriminaltaktik, Kriminalstrategie, Kriminaltechnik, Spezielle Kriminalistik, IT-Forensik, Strafrecht, Strafprozessrecht oder angewandte Kriminologie. Zugleich vermittelt das Studium auch neue Aspekte zum kriminalitätsbezogenen Management, zur Organisation und Führung der Prozesse der Kriminalitätsuntersuchung und -bekämpfung, ebenso wie zu Problemen der Internationalen Zusammenarbeit.
Kennzeichen des Studienganges ist aufgabenbezogen das tiefere Eindringen in die Erkenntnis- und Beweisprozesse sowie die Vertiefung der naturwissenschaftlich-technischen, mathematischen und geisteswissenschaftlichen Grundlagen.
Studierende sind vorrangig Bachelor Absolventen der Polizei, denen es, ungeachtet bestehender Laufbahnhürden, vor allem darum geht, sich für ihre Aufgaben aktuell fit zu machen. Teilnehmer sind ebenso Mitarbeiter von anderen staatlichen oder behördlichen Einrichtungen, denen strafprozessuale Befugnisse erteilt sind, desgleichen Mitarbeiter von Wirtschaftsunternehmen, die sich mit der betrieblichen Aufdeckung von Straftaten und der betrieblichen Sicherheit befassen.
Die AG Masterstudiengang der DGfK bemüht sich seit vielen Jahren an Universitäten oder öffentlichen Hochschulen, insbesondere auch an der Deutschen Hochschule der Polizei einen eigenständigen Studiengang Kriminalwissenschaften zu implementieren. Neue Kriminalitätsphänomene und die derzeitige Qualität der kriminalistischen Arbeit, insbesondere der Beweisführung, drängen danach, endlich eine fachbezogene spezialisierte Bachelorausbildung und eine auf Masterniveau stehende Hochschulausbildung einzuführen. Die DGfK entwickelt zur Erreichung dieses Zieles gegenwärtig weitere Initiativen.
Die DGfK unterstützt entsprechend ihren Möglichkeiten die Durchführung des Studiums und vergab erstmalig ein Stipendium an den Polizeibeamten Markus Brocki, der an der Fachhochschule Recht und Polizei in Güstrow (MVP) studierte und jetzt bei der Kreispolizeibehörde Herford als Streifenbeamter Dienst verrichtet. Mit diesem Teilstipendium in Höhe von 14.500 € spart der Stipendiat die Hälfte der Studiengebühren. Prof. Dr. Ackermann, der die Urkunde überreichte, wünschte viel Erfolg beim Masterstudium.
Erfreulich ist, dass auch der BDK drei Stipendien an Masterstudierende der Polizei des 2. Studienjahrganges vergab.
Es sei noch einmal daran erinnert, dass eine aus achtzehn Mitgliedern bestehende Arbeitsgruppe der DGfK die Module in zweijähriger ehrenamtlicher Tätigkeit für diese Ausbildung entwickelte und ein
modernes, den Interessen von Zielgruppen modifizierbares Modulhandbuch erarbeitete. Das Studium ist ein Kind der DGfK, das über die vorhandene Expertise und Erfahrungen der
Steinbeis Hochschule aus analogen Studiengängen nun hochschulisch umgesetzt wird. Es ist deshalb außerordentlich bedauerlich, dass während der 10. Jahrestagung der DGfK 2013 keine Möglichkeit
eingeräumt wurde, über Ziel, Inhalt und Ablauf „unseres Studienganges“ zu informieren.
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